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1995 - 2008

 
KONSUM Insolvenz

Der "Konsum" stand bis zur Insolvenz 1995 im Eigentum von mehr als 700.000 Genossenschaftern.

Im Dienste des Handelsriesen standen gegen Ende dessen Tätigkeit mehr als 17.000 Mitarbeiter an 1.055 Standorten mit ca. 700.000 Quadratmetern Verkaufsfläche.

Unter dem Konsum-Generaldirektor Manfred Kadits gelang es nicht, gegen die Konkurrenz durch Diskont-Ketten zu bestehen. Eh - klar, die KONSUM-Mitarbeiter wurden feudal bezahlt, die oberen Bosse dabei noch viel mehr. Der Bau eines 720 Mio. Schilling (52,32 Mio. Euro) teuren Zentrallagers in Hirschstetten war eine große Fehlinvestition.

1989 beliefen sich die Verluste schon auf 1,3 Mrd. Schilling (94,5 Mio. Euro), indessen BILLA, SPAR und andere immer mehr Gewinne machten. 1990 wurde Kadits durch Hermann Gerharter (welcher im Rahmen des BAWAG-Skandals inzwischen bestätigte 600.000 Euro von Helmut Elsner vermutlich im Plastiksackerl erhalten hatte und diese in 2007 angeblich zurück zahlen musste). Dieser Gerharter wollte im Zeitraum von  4 Jahre schwarze Zahlen schreiben, ein Vorhaben, welches nicht im Mindesten gelang. Auch der Verkauf des Kaufhauses "Steffl" war ein Reinfall, und des weiteren wurden 60 Filialen an "Billa" verkauft.

Ja und diese "Unstimmigkeiten" gingen immer weiter, bis der Konsum am 31. März 1995 den Ausgleich anmelden musste.

Rund 630 Filialen des Konsum gingen an die Handelsketten Spar, Billa, Adeg, Löwa und Meinl. Der ehemals im Konsumbesitz befindliche "Gerngross" ging an den Palmers-Konzern und die Brotfabrik "Ährenstolz" an Ankerbrot.

Die gesamte Insolvenzsumme betrug 26 Mrd. Schilling (1,89 Mrd. Euro), somit war die Pleite des Konsum die größte der zweiten Republik.

Hermann Gerharter wurde nach einer Verurteilung wegen fahrlässiger Krida auch wegen betrügerischer Krida verurteilt. Ins Gefängnis musst er allerdings nicht, da der OGH das Strafmaß auf 15 Monate bedingt reduzierte.

Grund für das Verfahren: Gerharter hatte ein Belastungs- und Veräußerungsverbot für seine Villa in Gießhübel und ein Jagdhaus in der Steiermark erwirkt und zuvor den Besitz seiner Frau und seinen beiden Töchtern überschrieben (die österr. "Gesetzgebung" läßt solche Machenschaften zu).

Eine Verhaltensweise, die sich auch im BAWAG-Skandal fortsetzte. Ungerechtigkeit ist der Lohn der Welt. Wer ehrlich und Arm ist bleibt meistens Arm, wer ein skrupelloser "Bandit" ist und gute Verbindungen zur Österreichischen Politmafia hat kann sich meistens schnell "gesund stossen" - Können muss man in der Politik nichts mehr, nur die Hand aufhalten "können" ***g***. Gerharter musste angeblich (laut Zeitungsberichten) sein "Körberlgeld" von 600.000 Euro im Zuge des BAWAG-Skandals zurück geben - musste er es aber wirklich?

 

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